Photogrammetrie oder Laserscanning? | 16.12.2014

Der Einsatz von Multikoptern und autonom fliegenden Modellflugzeugen, nimmt stetig zu. Taugen die Ergebnisse auch für den alltäglichen Einsatz in der Vermessung und Geomatik?

Der Einsatz von unbemannten Modellflugzeugen, so genannten UAV’s, nimmt auch in der Vermessung zu. Doch wie genau sind die erreichten Ergebnisse und können sie mit erprobten Technologien wie dem Laserscanning mithalten?

Einsatzgebiet in der Geomatik

Aktuell werden Multikopter meist mit einer Kamera ausgerüstet um Luftbilder aufzunehmen. Die Auswertung dieser Bilder und die Ableitung dreidimensionaler Modelle und Geometrie daraus, nennt man Photogrammetrie. Je nach Flughöhe, sprich Abstand zum Objekt, und der verwendeten Kamera sind die Ergebnisse mehr oder weniger detailliert und demnach auch unterschiedlich exakt.

Vergleichsstudie der HMQ AG

Die Mitarbeitenden der HMQ AG haben im Zuge von Sanierungsarbeiten im Jahr 2013 ein Lehnenviadukt an der Albulastrecke der Rhätischen Bahn (RhB) mittels Laserscanning hochauflösend und verformungsgetreu aufgenommen. Dasselbe Viadukt wurde nun nochmals mittels hochauflösenden Fotos aus dem Multikopter dokumentiert. Aus beiden Datensätzen wurde je ein detailliertes 3D-Modell berechnet. Diese 3D-Modelle wurden anschliessend miteinander verglichen. Das Resultat war mehr als zufriedenstellend: 90 Prozent der verglichenen Oberfläche weichen weniger als 15mm voneinander ab. Die Stellen mit grösserer Abweichung können aufgrund der Aufnahmedisposition oder aufgrund zwischenzeitlicher baulicher Veränderungen am Bauwerk begründet werden.

Interpretation des Ergebnisses und Ausblick

Der Einsatz der Photogrammetrie als Ergänzung zu etablierten Messmethoden in der Bestandesdokumentation von Kunstbauten kann als zuverlässig angesehen werden. Die Genauigkeit entspricht in etwa der des terrestrischen Laserscannings. Gerade an schwer zugänglichen Stellen wie Brücken, Felsen, Türmen oder Kaminen stellt diese Technologie eine Alternative dar.

Ein weiterer grosser Vorteil ist die fotorealistische und hochauflösende Dokumentation mittels der Texturinformation. Hochauflösende, fotorealistische Orthoansichten mit Bildauflösungen im Millimeterbereich sind ohne Probleme realisierbar.

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